von Jan Flathmann
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Aussterben der regionalen Sportvereine durch Mitgliederschwund

 

„Sport kann ganz viel machen, Sport kann integrieren.“ Die regionalen Sportvereine am Abgrund und was die Schule daran ändern kann.

 

„Sport kann ganz viel machen, Sport kann integrieren.“ Das sind Worte von Jenny Hähnel, Referentin des Kreissportbundes Friesland. Sie beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema Sportentwicklung und hat erschreckende Bilanzen vorzuweisen.

 

 

 

Regelmäßige Bewegung ist wichtig

 

„Sport hilft, Probleme weniger schlimm zu bewerten.“ Um gelassener durch den Tag zu gehen, empfiehlt es sich also definitiv, den freien Nachmittag ab und zu für einen lockeren Dauerlauf zu nutzen, statt sich vom Fernseher berieseln zu lassen. Zudem wirkt sich Bewegung gut auf Knochen und Gelenke aus. Obwohl Sport also sowohl viele positive Effekte auf die Psyche als auch auf den Körper hat, sinkt die Beteiligung in den friesländischen Sportvereinen Jahr für Jahr.

 

Ursachen für die Probleme der Vereine

 

Ein Grund für die sinkenden Mitgliederzahlen sind private Anbieter, wie z.B. kommerzielle Fitnessstudios und Personal- Trainer. Der Vorteil hier liegt in der flexiblen Einteilung der Zeit, in der Sport getrieben werden kann. Zudem ist vielen älteren Personen der gesundheitliche Aspekt wichtiger, als sich in Wettkämpfen zu messen und dabei Höchstleistungen zu erbringen.

Fehlende oder unzureichende Informationen der Vereine im Netz halten außerdem vor allem junge Menschen davon ab, solchen beizutreten. Eine bessere Internetpräsenz könnte sich laut Hähnel somit positiv auf die Mitgliederzahlen auswirken.

Ein weiteres Problem stellt die oftmals lange Anfahrt zum Training dar, weil Jugendliche immer häufiger in andere Orte fahren müssen, um überhaupt ausreichend Mitspieler zu finden. Die Sportvereine der Stadt Varel haben sich mit dieser Hürde befasst und eine Lösung gefunden: Ein Kleinbus, der regelmäßig die Sportbegeisterten zu Hause abholt und dann zum Training fährt, ist in Planung.

Der Hauptgrund für das Vereinssterben ist allerdings das immer weiter wachsende Ganztagsangebot in Schulen. Wenn Schüler täglich erst gegen 16 Uhr nach Hause kommen, fällt es der Mehrheit schwer, sich noch dazu zu motivieren, zum Fußball- oder Handballtraining zu fahren. Es wurde belegt, dass die Mitgliederzahlen bei den Kindern und Jugendlichen seit der Ausweitung der Ganztagsschulen im Jahr 2008 bedeutend sinken.

Außerdem fällt auf, dass die Plätze und Hallen gegen Abend überwiegend von Berufstätigen und Ruheständlern genutzt werden und somit die Kapazitäten für die Schüler, die erst spät nach Hause kommen, nicht mehr ausreichen.

 

Hähnel ist daher davon überzeugt, dass eine engere Kooperation zwischen Schulen und Sportvereinen unumgänglich ist. Vorbild hierfür können die USA sein, wo der überwiegende Teil des Jugendsports in der Schule stattfindet. So würde den Schülern auch der Sport in der Mittagszeit ermöglicht. Modelle, die sich für Friesland eignen, werden bereits erprobt.

 

 

Wie ihr sehen könnt, gibt es also viele Möglichkeiten, den Mitgliederschwund in Vereinen zu stoppen oder zumindest einzudämmen. Was haltet ihr von dem Thema? Seid ihr Mitglied eines Sportvereins und wenn ja, wie sieht die Situation mit den Mitgliedern in diesem aus? Schreibt eure Meinung und Erfahrungen gerne unten in die Kommentare.

 

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Kommentar von Rudi |

Moin zusammen

In meinem Verein, TUS-Oestringen, kann ich nur teils über die ältere Generation berichten. Dort bin ich bei der Sparte Tischtennis 50+ mittätig. Es ist, meines Erachtens, wichtig, dass sich die ältere Generation Ihre Trainingszeiten so aussucht, dass den Berufstätigen und Schülern die Spätnachmittatgszeit bis in den Abend hinein verfügbar bleibt. Wir haben unsere Sportzeit auf Vormittags von 10 - 12 Uhr gelegt und kommen damit super klar.

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